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Arbeits- und Langzeitarbeitslosigkeit sind ein Problem. Und das nicht erst seit Ausbruch der Corona-Pandemie. Zweifelsohne und nachweislich hat die Pandemie zu einem massiven Anstieg der Arbeitslosigkeit geführt. Wir weisen aktuell fast 500.000 Arbeitslose und knapp 200.000 langzeitarbeitslose Menschen in Österreich auf. Ein trauriger Rekordwert. Als langzeitarbeitslos gelten Menschen, die länger als ein Jahr auf dem Arbeitsmarkt als arbeitslos gemeldet sind.

Verheerende Folgen

Bisher dachte man bei Langzeitarbeitslosen meist an ältere ArbeitnehmerInnen – also an Personen, die über 50 sind. Doch das gilt bei weitem nicht mehr! Im April verzeichnete die Gruppe der 25-44 jährigen Menschen den größten Anstieg bei den Langzeitarbeitslosen.

WirtschaftsforscherInnen sind sich einig: Die Langzeitarbeitslosigkeit ist das größte Problem am Arbeitsmarkt.

Sieben von zehn Langzeitarbeitslose gelten als armutsgefährdet. Die psychische und finanzielle Belastung ist enorm. Arbeitslose fühlen sich verstärkt von der Gesellschaft ausgeschlossen, neigen zu Depressionen, leiden dreimal so oft unter schlechter Gesundheit. Der Abbau von Langzeitarbeitslosigkeit ist schwierig und dauert extrem lange.

Wo zu wenig hingeschaut wird? Standard

Daher ist es extrem wichtig politisch alles dafür zu tun, um Langzeitarbeitslosigkeit zu bekämpfen.

Die Zeit nach Corona

Natürlich befinden wir uns gerade in der größten Gesundheitskrise seit Jahrzehnten, aber Corona wird – früher oder später vorbei sein. Die Zahl der Geimpften wird massiv steigen und wir werden (hoffentlich) wieder unser „normales“ Leben zurück haben, nach dem wir uns schon alle so sehr sehnen.
Wir werden wieder reisen, uns einen Kaffee in unserem Lieblingskaffeehaus holen oder beim Wirten ums Eck auf ein After-Work-Bier gehen können.

Doch wie geht es mit der (Langzeit-)Arbeitslosigkeit weiter?

Diese Aussicht ist weit mehr ernüchternd. Es ist noch schwer abzuschätzen, wie viele Betriebe, die sich noch durch diverse Corona-Hilfen durch die Krise gekämpft haben, noch nachleiden und MitarbeiterInnen entlassen werden. Es ist keine richtige Erholung auf dem Arbeitsmarkt in Sicht. Die (Langzeit-)Arbeitslosigkeit wird das große Problem im Staat bleiben!

Die Politik ist gefordert

Es ist nun wichtig, politische Antworten zu geben. Der Staat muss alles dafür tun, um die Langzeitarbeitslosigkeit sowie Arbeitslosigkeit massiv zu verringern. Jeder Mensch, der in Österreich beschäftigt ist, zahlt auch Steuern, was dem Wirtschaftskreislauf wieder zu Gute kommt. Nur so können wir die Volkswirtschaft wieder ankurbeln.
Beschäftigungsprogramme sind nun gefragter denn je. Es gab zum Beispiel auch den politischen Vorschlag, die AKTION 40.000 einzuführen. Das Konzept sieht vor, dass Gemeinden oder soziale Einrichtungen Langzeitarbeitslose staatlich gefördert zwei Jahre lang beschäftigen können, um beispielsweise bei den Teststraßen zu helfen, am Bauhof mitzuarbeiten oder Essen auf Rädern-Fahrten zu übernehmen.

Initiativen wie diese sind zu begrüßen!

Was hingegen der falsche Weg ist zeigt das Beispiel AUA: Der Staat hat 450 Millionen Euro (!) an Staatshilfen in das Unternehmen gepumpt, ohne eine Standortgarantie zu vereinbaren. MitarbeiterInnen mussten gehen und das Management ließ sich trotzdem Bonis auszahlen.

Vor kurzem wurde verkündet, dass bis 2023 weitere 650 MitarbeiterInnen abgebaut werden. So funktioniert aktive Arbeitsmarktpolitik….NICHT!