Wir alle spüren sie im Moment extrem: Die Teuerung.

Ob der wöchentliche Einkauf im Supermarkt,  das Tanken für die tägliche Fahrt in die Arbeit oder die monatliche Rechnung für Strom und Gas: Die Teuerung ist für uns alle im Moment extrem spürbar. Für uns alle? Naja, das stimmt so nicht ganz. Natürlich trifft sie alle in Österreich lebenden Menschen gleich, weil es ja keine unterschiedlichen Preise für Menschen mit unterschiedlichen Einkommen gibt. Doch während ein großer Teil der Menschen diese Teuerung auch wirklich im Börserl spürt, gibt es einen kleinen Teil an Menschen, denen es gar nicht auffällt, wenn sie für einen Volltank plötzlich 20 Euro mehr zahlen oder der Wochenendeinkauf für die Familie im Supermarkt plötzlich 100 Euro statt 70 Euro kostet.

1 Prozent der Bevölkerung Österreichs besitzt bis zu 50 Prozent des Vermögens

Wie eine Ende Jänner veröffentlichte Studie der österreichischen Nationalbank zeigt, besitzt 1 Prozent (!) der Bevölkerung Österreichs nicht – wie bisher angenommen – rund 25 Prozent des Gesamtvermögens, sondern bis zu 50 Prozent (!) des Gesamtvermögens. Diese Studie errechnet außerdem, dass das reichste 10 Prozent der Bevölkerung Österreichs rund 60 bis 75 Prozent des Gesamtvermögens besitzt.

Zur Präzisierung: Zum reichsten Prozent zählen Österreicherinnen und Österreicher mit einem Vermögen von mehr als zwei Millionen Euro und zu den reichsten zehn Prozent gehören Haushalte mit einem Nettovermögen von 500.000 Euro.

Wie ist so etwas möglich?

Angesichts dieser öffentlich gewordenen Studie und dem gleichzeitigen Bekanntwerden, dass es immer mehr in Österreich lebende Menschen gibt, die in der Armutsgefährdung leben und die sich wirklich schwer tun, täglich „über die Runden zu kommen“, muss man sich die Frage stellen, wie es möglich ist, dass sehr vermögende Menschen eigentlich tagtäglich reicher werden. Wie ist eine so derartige Ungleichheit möglich?

Ungleichheit durch Corona-Pandemie verstärkt

Ein aktueller – im Jänner veröffentlichter – Bericht von der Entwicklungsorganisation Oxfarm berichtet, dass 99 Prozent der Menschen durch die Pandemie weniger Einkommen als zuvor haben, während die zehn reichsten Menschen der Welt ihr Vermögen verdoppeln (!) konnten.

Um ein Beispiel zu nennen: Laut Oxfarm ist das Nettovermögen von Tesla-Begründer Elon Musk während der Pandemie von 24,6 auf 294,2 Milliarden Dollar angestiegen. Die zehn reichsten Männer haben in den letzten 2 Jahren ihr Vermögen von 700 auf 1,5 Milliarden Dollar mehr als verdoppelt. Das bedeutet, dass sie seither jede Sekunde (!) um 15.000 Dollar reicher wurden.

Wenn man sich überlegt, wie lange ein/e „Durchschnittsverdiener/in“ brauchen würde, um das eigene Vermögen um 15.000 Dollar zu vermehren, klingt dieses Rechenspeispiel noch ein großes Stück absurder. Das wäre wohl etwas mehr als eine Sekunde,…

Da muss man sich schon fragen, wann diese Ungerechtigkeiten endlich ein Ende nehmen.