In den Wirren unserer Jugend waren Schallplatten und Kassetten nicht einfach nur Musikträger. Sie waren Zeitkapseln unserer Erinnerungen, festgehalten in den Rillen einer Platte oder den Bändern einer Kassette. Jede Nadel, die sanft auf die Vinyloberfläche senkte, entfesselte eine Welle von Emotionen und Erinnerungen, die uns in  vergangene Zeiten zurückführte.

Schallplatten waren mehr als nur Musik. Sie waren Kunstwerke zum Anfassen, mit aufwendig gestalteten Covern und einem einzigartigen Knistern, das jedem Song eine besondere Wärme verlieh. Das Durchblättern der Alben war wie eine Reise durch das Leben unserer Lieblingskünstler, jedes Lied eine Kapitelüberschrift in unserem eigenen Buch der Erinnerungen.

Und dann waren da noch die Kassetten, diese handlichen Begleiter unserer Jugend. Sie waren die Klangspuren unserer Freundschaften, aufgenommen von Hand und mit Mühe zusammengestellt. Jede Mischkassette war ein Liebesbrief an unsere Lieblingsmusik und an die Menschen, die sie mit uns teilten. Das leise Klacken, wenn sich die Kassette in ihrem Gehäuse drehte, war der Soundtrack unserer Roadtrips, unserer nächtlichen Gespräche und unserer ersten Liebesgeschichten.

Heute, in einer Welt digitaler Downloads und Streaming-Dienste, mögen Schallplatten und Kassetten wie Relikte einer vergangenen Ära erscheinen. Doch für uns, die mit ihnen aufgewachsen sind, sind sie Symbole einer Zeit, in der Musik noch greifbar und das Teilen von Songs eine persönliche Geste war. Sie erinnern uns daran, dass es nicht nur um den Klang geht, sondern auch um das Gefühl, das wir damit verbinden. Und das ist etwas, das niemals altmodisch sein wird.